Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach über die interessanten Verbindungen des ehrwürdigen Chorherrenstifts Klosterneuburg berichtet. Das Stift steht im Zentrum der fast schon als \”gigantomanisch\” zu bezeichnenden Projekte der Wiener Wilden Immobilienszene. Als einer der größten Grundbesitzer in Österreich befeuern die Brüder die Szene mit interessanten Pacht- und Baurechtsverträgen.
Es war klar, dass die Geschichte um den Diebstahl eines Notebooks durch den Immobilienspekulanten Thomas Wagenhofer weitere Kreise zieht. Wie berichtet, hatte Wagenhofer seinem ehemaligen Partner einen Notebook vom Wirtshaustisch gestohlen. Genauer gesagt, war es der Notebook eines Beraters des ehemaligen Wagenhofer-Partners. Die Anzeige bei der Polizei erfolgte.
Vor kurzem sind auf Facebook Fotos und Videos über die Wiener Wilden rund um Markus Pospichal, Thomas Wagenhofer, Dr. Harald Schmidt et al aufgetaucht die für etwas Unruhe gesorgt haben, um es harmlos zu formulieren (unser Bericht hier und ein Facebook Link hier). Dann machen auch noch Fotos die runde die Wagenhofer mit dem Rechtsanwalt, Fussball Manager und Immobilien Investor Dr. Skender Fani gezeigt haben.
Die Wiener Wilden in der Immobilienszene haben sicher schon bessere Zeiten gesehen. Die neuen Rahmenbedingungen mit hohen Zinsen, stagnierenden oder rückläufigen Immobilienpreisen und harten Restriktionen bei der Kreditvergabe werden für eine Insolvenzwelle sorgen. Es ist Zeit für Popcorn. Zuletzt ist die JESS 14 – 20 Projekt GmbH in Konkurs gegangen wo Dr. Robert Klein als Masseverwalter bestellt wurde. Warum das interessant ist?
Also wie soll ich es sagen ohne klischeehaft zu wirken. Jeder weiß, dass es ein Alarmzeichen ist, wenn sich Unternehmer in zunehmenden Ausmaß mit Berühmtheiten abbilden lassen. Nicht jeder ist Elon Musk oder Jeff Bezos die für sich selbst Berühmtheiten genug sind. Zuletzt hat sich der Wiener Wilde Immobilien-Investor Klemens Hallmann mit Arnold Schwarzenegger beim Austrian World Summit abbilden lassen.
Es kam für mich als Überraschung aber tatsächlich ist es ein bekanntes \”Geheimnis\”. Die Wiener Wilde Immobilien-Szene ist mit Leuten durchsetzt die ich politisch korrekt als \”super-rechts\” stehend bezeichnen würde. Dazu zählt mit Sicherheit der ehemalige Rechtsanwalt Dr. Harald Schmidt. Der wurde wegen Betrug und Wiederbetätigung verurteilt (hier ein Standard-Bericht). In den letzten Jahren war Schmidt u.a. mit seiner Dr. Schmidt & Partner Immobilieninvestment GmbH aktiv. Dieses Unternehmen wurde aber tatsächlich vom Wiener Wilden Markus Pospichal beherrscht.
Der englische Shortseller Fraser Perring ist eine Legende in der Szene. Er hat mit seinen Berichten bereits das deutsche Fintech Wunder Wirecard zu Fall gebracht. Deren früherer CEO Markus Braun steht derzeit in München vor Gericht und muss sich gegen den Verdacht des Betrugs verantworten. 2022 hat Perring Unregelmäßigkeiten beim schwedischen Immobilienentwickler SBB von Ilijan Batljan aufgedeckt. Gestern hat S&P die SBB Aktien auf Junk Status herabgestuft und darauf hingewiesen, dass die Zinsen und Rückzahlungen für die hohen Verbindlichkeiten die Liquidität auffressen und existenzbedrohend sind.
Zuletzt habe ich über die möglichen Korruptionspläne des Chorherrnstifts Klosterneuburg berichtet. Angeblich, so berichten Insider, hat dieser Bericht für einigen Aufruhr bei den Brüdern und der Erzdiazöse gesorgt. Einer der Wiener Wilden Immobilienentwickler ist derzeit rund um ein Projekt des Stifts Klosterneuburg auch in Probleme geraten. Die Rede ist von Alexander Widhofner der gemeinsam mit Celim Ayaz das vom Stift bezogene Projekt in der Wehligasse in Wien entwickelt. Oder entwickeln sollte, wenn nur genug Mitteln da wären.
Das Augustiner-chorherrenstift kann auf eine mehr als 900 Jahre lange gGeschichte zurückblicken. In diesen 900 Jahren hat das Stift auch einen unglaublich großen Immobilienbesitz angehöft. Darunter auch im Speckgürtel rund um Wien. Die Brüder sind sicher unter den größten Grundbesitzern in der Wiener Umgebung. Und natürlich wissen das auch die Wiener Wilden. Verantwortlich für die Immobilienverwaltung ist Dr. Christian Reichl. Es trifft sich gut, dass dessen Frau, Mag. Barbara Reichl-Bischoff, bals Rechtsanwälting bei der Kanzlei Lattenmayer, Luks, Lenzinger (Webseite) tätig ist über die das Stift Immobilientransaktionen abwickelt.
Es ist natürlich kein Sturm auf die Bastille! Und natürlich sollte man tunlichst seine eigene Bedeutung nicht überschätzen. ABer gemessen an den derzeit bei mir hereinkommenden Meldungen über die \”schlimmen Dinge\” die in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten in der Wiener Wilden Immobilienszene passiert sind, haben die Berichte auf Wiener Zocker einige Leute wachgerüttelt oder deren Interesse geweckt.