Keine Dividenden aber Provisionen
Ich werde in meinem Buch \”Wiener Zocker\” detailliert darlegen, wie die Aktionäre der conwert Immobilien Invest SE über die Konzeption mit der ECO Business Immobilien AG um mehr als 200 Millionen Euro erleichtert wurden. In den acht Jahren von Gründung bis 2009 hatte die conwert zwar keine Dividende an die Aktionäre bezahlt aber dafür bereits mehr als 180 Millionen Euro über Transaktions- und Managementgebühren bzw. Ablöse von Managementverträgen in die Privatsphäre der Vorstände bezahlt. Noch schlimmer war die Situation bei der ECO Business Immobilien AG. Weder Dividende noch Aktienperformance noch nachhaltige Werte konnten von Friedrich Scheck als Vorstand aufgebaut werden. Hingegen bekam er als Geschäftsführer der ECO Management GmbH Millionen an Provisionen und Abfertigungszahlungen.
Glück- und erfolgloser Manager Scheck
Hier ein Bericht aus dem österreichischen Standard, der den Aktionärsschützer Wilhelm Rasinger zitiert:
Friedrich Scheck, glück- wie erfolgloser Exchef der börsennotierten Eco Business-Immobilien (Conwert hält 24,9 Prozent), bekam zwei Millionen Euro zuzüglich zu seinem Gehalt, damit er die Gesellschaft verlässt. Zu Schecks \”Glanzleistungen\” zählte etwa der Kauf eines Teils der Bawag-Häuser, bei deren Weiterverkauf wenig später \”20 Millionen Euro in den Sand gesetzt wurden\” , wie Anlegerschützer Wilhelm Rasinger bei der Hauptversammlung von Conwert berichtete.
Die zwei Millionen Euro, die Friedrich Scheck anläßlich seines Abgangs Ende 2009 erhalten hatte, waren nur die Spitze des güldenen Eisberges. Abgesehen davon, dass die Abfindungszahlung zur Überschuldung der ECO Management GmbH führte, hatte er bereits große Kasse auf Kosten der conwert-Aktionäre gemacht. 2008 hatte Scheck die von ihm und Günter Kerbler gehaltene ECO Management GmbH um über 48 Millionen Euro an die conwert verkauft. Dabei hatte die ECO Management GmbH kein eigenes Geschäft, sondern war nur ausgelagerte Managementgesellschaft für die ECO Business Immobilien AG. Lausige 5 Millionen Euro Jahresumsatz, bezahlt von der ECO Business Immobilien AG, und einen Verlust erzielte die von Friedrich Scheck geführte ECO Management GmbH.
Die Bewertung des 10-fachen des Umsatzes für ein Immobilien-Dienstleistungsunternehmen ohne eigenes Geschäft konnte wohl nur deswegen aufrecht erhalten werden, weil der bewertende Wirtschaftsprüfer, die Wiener Kanzlei Houf & Partner, direkt der Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zuzurechnen ist, dem jahrelangen Wirtschaftsprüfer der conwert. Bereits im Folgejahr musste die Beteiligung der conwert an der ECO Management GmbH um 12 Millionen Euro abgeschrieben werden! Mauscheleien, wohin man sieht.
Der Anlegerschützer Dr. Rasinger wollte in der Hauptversammlung 2010 eine Sonderprüfung, blitzte aber bei den Großaktionären ab.
Der letzte Grashalm: Kapitalherabsetzung
Aber der Gipfel der Frechheit war die Kapitalherabsetzung der ECO Management GmbH: nachdem Houf & Partner das Unternehmen ohnehin schon auf das 10-fache des Umsatzes bewertet hatten, wurde das Stammkapital der Gesellschaft in versteckter Heimlichkeit von € 4,5 Millionen auf € 50.000 herabgesetzt und die Differenz an die Gesellschafter – Günter Kerbler, Friedrich Scheck & Co – ausbezahlt. Wieder ein paar Millionen in die Privatsphäre der Organe von conwert und ECO Business transferiert. Offenbar wollte man diese Aktion \”verstecken\”, denn die erforderliche Ankündigung im Amtsblatt der Wiener Zeitung erfolgte unter \”EGO Management GmbH\”, wie der österreichische Standard herausfand.
Das nenne ich Abzockerei auf höchstem Niveau. Es wurde auch nicht ein einziger Grashalm auf der ECO Business-Weide stehen gelassen. Details bitte in meinem Buch nachlesen – es erscheint noch im Januar 2013!
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