Die verlorene Bank des Mustafa Sahin und der geheimdienstliche Aufsichtsrat

Vor kurzem habe ich einen ersten Bericht zur deutschen Eurocity Bank gebracht. Die ist mittlerweile keine Bank mehr, weil ihr die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember 2022 die Lizenz entzogen hat. Laut Insidern hat die Bank einige so krumme Dinge gedreht, dass ein Lizenz-Entzug nicht zu vermeiden war. Bereits bei Prüfungen durch die deutsche Finanzmarktaufsichtsbehörde BaFin in den Jahren 2020 und 2021 wurden erhebebliche Probleme festgestellt und der Bank wurde das Neukundengeschäft verboten.

Was das mit Wien zu tun hat? Sehr viel! Das wäre einmal die Verbindung zum österreichischen Geheimdienst, damals als Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung bekannt. Der damals als Referatsleiter des für Sicherheitsüberprüfungen zuständigen Referats BVT/3-SUE tätige Ministerialrat Franz Trautner saß zwischen April 2018 und Juni 2022 im Aufsichtsrat der deutschen Eurocity Bank AG. In dieser Zeit sind alle diese Verfehlungen der Bank passiert die letztlich zum Lizenzentzug geführt haben. Für seine aufsichtsrätliche Tätigkeit hat der damalige Verfassungsschützer €1.500 pro Monat kassiert.

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Die Bank wurde von der türkischen Familie Sahin kontrolliert. Mustafa Sahin ist ein berüchtigter türkischer Unternehmer gegen den in der Türkei ein angeblich noch immer aufrechter Haftbefehl besteht. Er ist auch in Österreich als Geschäftsführer einiger Gesellschaften tätig und erledigte beispielsweise Aufträge für die STRABAG. Seda Sahin lebt angeblich in Wien und ist als die Gesellschafterin der Wiener Firmen von Mustafa Sahin eingetragen. Sie war neben dem Verfassungsschützer Franz Trautner im Aufsichtsrat der zugesperrten Eurocity Bank.

Es stellt sich natürlich die Frage, wie ein Referatsleiter des österreichischen Geheimdienstes als Aufsichtsrat einer von Türken kontrollierten Bank mitwirken kann. Dann stellt sich die vielleicht noch interessantere Frage, warum ein Geheimdienstler als Aufsichtsrat versagt hat? Warum hat er keine Maßnahmen gesetzt, um die Transaktionen zu verhindern die zum Lizenzentzug geführt haben? Warum wurden keine Maßnahmen gegen den Vorstand eingeleitet? Viele Fragen und (noch) keine Antworten!

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