Wir haben auf Wiener Zocker schon einige Male über einen der wohl kuriosesten Vorfälle in der Szene der Wiener Wilden berichtet. Vielleicht ist kurios in diesem Zusammenhang der falsche Begriff. Kriminell dürfte besser angebracht sein. Ende Mai 2023 hat der Wiener Immobilienspekulant Thomas Wagenhofer einem Berater seines ehemaligen Partners im Wirtshaus vor Zeugen einen Notebook gestohlen. Offenbar wollte er damit in Verbindung mit einem Finanzstrafverfahren an interessante Daten kommen.
Der Rechtsanwalt des Bestohlenen legt Wert darauf, dass das kein Diebstahl, sondern Raub war. Es wurde dabei körperliche Gewalt angewandt. Das können die Zeugen bestätigen, sagt er. Der geraubte Notebook wurde in der Folge in der Wiener Szene weitergereicht auf der Suche nach einem Hacker. Das heisse Stück wurde in der Folge zu einer Villa im 17. Bezirk verbracht und von dort wieder in das Haus des Wagenhofer in Bisamberg.
Die Frau von Wagenhofer, Dragana Zieger, soll diese \”Raub-Logistik\” begleitet haben. Auch der Bauunternehmer Alban Tolaj zeigte sich involviert. Der defacto-Geschäftsführer der Limi Bau GmbH, ein enger Freund von Wagenhofer, hat die Rückführung des geraubten Notebooks \”binnen einer Stunde\” gegen Einwurf kleiner Münzen angeboten. Der Notebook hat die Wiener Szene etwas aufgewühlt.
Polizei und Staatsanwaltschaft wurden involviert. Ein Strafantrag wurde gestellt. In einem für den 13. September 2023 anberaumten Gerichtstermin will der Staatsanwalt von Wagenhofer wissen, warum er den Notebook gestohlen hat. Aber damit ist die Geschichte noch nicht fertig erzählt. Der Anwalt des Beraubten will erreichen, dass die Anklage von Diebstahl in Raub geändert wird und damit auch ein anderer Strafrahmen zur Anwendung kommt.
Wir werden sehen wie das ausgeht.