Die Immobilienbranche ist sicher auf der ganzen Welt eine spannende Sache. Man muss sich nur die Vita des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ansehen und bekommt eine Ahnung. Wien ist nicht New York. Wien ist anders. Wien ist eine eng miteinander verflochtene Szene die in denselben Lokalen verkehrt. Man weiß, wem man Geld zahlen muss, um an Projekte zu kommen. Wie beim geplanten Gewerbe-Park in der Donaustadt, der über Alexander-Clemens Meryn und die SÜBA Gruppe von Klemens Hallman gerade entwickelt wird.
Der Fall
Während die Heumarkt Causa bereits im Straflandesgericht stattfindet entwickelt sich die SÜBA Causa gerade. Deren Erzählung ist voll spannender Details die hier nicht alle dargelegt werden können. Im wesentlichen beginnt sie damit, dass der bereits in anderen Beiträgen kurz vorgestellte Immobilien-Spekulant Thomas Wagenhofer die Möglichkeit hat, zwei Liegenschaften in der Donaustadt von den Firmen von Rudolf Vesecky, ein in Wien bekannter Immobilienbesitzer, zu erwerben.
Als potenzieller Käufer wird die GPS Beta Entwicklungs GmbH & Co KG identifiziert. Der bekannte Immobilienentwickler Alexander-Clemens Meryn ist dort Minderheitsgesellschafter und Geschäftsführer. Hauptgesellschafter ist die SÜBA AG von Klemens Hallmann.
Millionen für Projektentwickler
Zwischen Wagenhofer, Meryn und Vesecky wird in der Folge eine Konstruktion entwickelt die es ermöglicht, dass im Zuge des Verkaufes €4,8 Millionen brutto an Provisionen bzw. Zahlungen für diverse Dienstleistungen über eine Projektentwicklungs-Firma fließen. An Wagenhofer, Meryn und deren Partner. Und die Millionen fließen!
Ob die SÜBA AG von dieser Konstruktion wusste ist uns nicht bekannt. Insider sagen nein! Jedenfalls war der Kaufpreis aber durch diese Provisionen für die SÜBA Gruppe – die für \”leistbares Wohnen steht\” – um eben €4,8 Millionen brutto höher. Es wurde darüber hinaus eine Nachbesserungsvereinbarung errichtet, die der Projektentwicklungs-Firma zusätzlich viele Millionen bringen soll. Meryn geht für diese Nachbesserung eine persönliche Haftung ein. Das Diagram dieser Transaktion findet sich oben.
Das Popcorn Kino
Dann passieren zwei Dinge mit der sich das Projekt zum großen Popcorn-Kino entwickelt:
- einer der Beteiligten \”vergisst\” die Umsatzsteuer abzuführen bzw. diese Transaktion dem Finanzamt offenzulegen. Dieses ist darüber nicht gar nicht erfreut und leitet ein Finanzstrafverfahren ein. Wie dieses ausgehen wird, wird sich herausstellen.
- Meryn behauptet, dass die Nachbesserungsvereinbarung von Wagenhofer erpresst wurde. Jede diesbezügliche Forderung würde er rechtlich verfolgen und gegebenenfalls zur Anzeige bringen. Die Dokumentation stützt diese Aussage von Meryn aber nicht, sagen Insider. Derzeit liegt die Klärung der Nachbesserung bei den Anwälten.
Wir dürfen gespannt sein wie sich dieses Wiener Zocker-Projekt entwickelt. Es ist allerdings nicht untertrieben zu sagen, dass die \”wilde\” Immobilienszene in der Innenstadt davon die nächsten Monate unterhalten werden wird.
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