Griffner Haus: Günter Kerbler hat Blut geleckt – und war vorbereitet!

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Es geht in die nächste Runde beim Griffner Haus. Am Freitag hat der Wiener Immobilien-Tycoon Günter Kerbler, der bisher 40 Prozent an der Pleite-Firma hielt, dem Konkursverwalter ein Übernahmeangebot gelegt. Kerbler will die Vermögenswerte (Maschinen,Vorräte, Marken) mit der Auffanggesellschaft „Gewerke Errichtungs GmbH“ übernehmen und die Produktion in Griffen weiterführen. Das Angebot wird mit rund 7,7 Millionen Euro beziffert, davon soll nur ein Teil in Form von Bargeld fließen, der Rest besteht aus Haftungs- und Garantieübernahmen. Zugleich muss er mit der Hypo- Alpe-Adria-Bank über die Betriebsliegenschaft verhandeln. Sie ist mit Pfandrechten der Bank zugepflastert.

Als Motivation gibt Günter Kerbler gegenüber dem KURIER an, dass er Blut geleckt hätte. Arbeiten müsste er nicht mehr. „Aber ich habe Blut geleckt, jetzt einmal selbst etwas zu produzieren.“ Denn er habe sich vorgenommen, bei GriffnerHaus nicht nur finanziell mitzumischen, sondern „auch immer wieder vor Ort auf den Baustellen sein“. Er möchte verstehen, „wie Wände aufgezogen werden und wie so ein Haus entsteht“. Generell gibt er dem Holzbau hierzulande eine große Zukunft – vor allem, weil die Europäische Union ihn fördere. Dabei denkt er auch an die großen Marktchancen im mehrstöckigen Holz-Wohnbau.

Kerblers will mit 1. Februar den neuen GriffnerHaus-Betrieb starten. Ein Tempo, das Arno Ruckhofer vom Alpenländischen Kreditorenverband und Gerhard Weinhofer von Creditreform ablehnen. „Ich halte von einer zu raschen Übernahme nichts“, sagt Ruckhofer. „Das würde kein gutes Bild machen, weil man dabei jeden anderen Interessenten ausbremst.“ Kerbler habe als Altgesellschafter Insiderwissen und somit einen Vorsprung. Wie recht der Mann hat. In Vorbereitung der Übernahme wurde bereits Wochen vor Konkursanmeldung von Kerbler die gegenständliche Auffanggesellschaft gegründet (siehe auch Bericht hier). Wie vorausschauend der Mann agiert!

Für die Gläubiger bleibt die GriffnerHaus-Pleite aber nichts. Sie müssen zumindest 90 Prozent ihrer Forderungen abschreiben. Die vielen Lieferanten können nur darauf hoffen, dass die Produktion in Griffen weitergeht und neue Aufträge den Verlust etwas abfedern.

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