Es ist wie ich vermutet habe. Die Geschichte rund um das Chorherrenstift Klosterneuburg wird zur Fortsetzungsgeschichte. Der Artikel über die möglichen Korruptionsprobleme rund um das Stift und seine Grundstücke hat zu einer Vielzahl von Hinweisen seitens meiner Leser geführt. Dabei zeigen sich Geschäftsgebarungen die aus meiner Sicht nur mit Korruption und moralischer Verwerflichkeit zu bezeichnen sind. Von sozialer Verantwortung des Stifts zeigt sich hier nichts. Im Gegenteil.
Ich darf ein konkretes Beispiel anhand eines 454m2 großen Pachtgrundstückes im 21. Wiener Gemeindebezirk machen. Das Grundstück ist eigentlich schon eine Zumutung, weil die 454m2 schlauchartig angelegt und von anderen Gebäuden eingeschlossen sind. Ich würde dort nicht wohnen wollen. Aber das ist Ansichtssache. Lassen Sie mich anhand dieser Immobilie einen Ablauf der fast unendlichen Geldschöpfung rund um das Stift aufzeigen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Rechtsanwältin Marlene Krüger die bis zum Antritt von Dr. Christian Reichl als oberster Immobilienverwalter des Stifts für dieses die Verträge im Bereich der Immobilien abwickelt. Seit Reichl den Job hat macht dessen Frau, Mag. Barbara Reichl-Bischoff, als Rechtsanwältin bei der Kanzlei Lattenmayer, Luks, Lenzinger (Webseite) die Abwicklungen der Immobilien und Verlassenschaften für das Stift.
Die Geldschöpfung beginnt damit, dass das Chorherrenstift einen Pachtvertrag mit dem Immobilienentwickler #1 macht. Dabei muss keine Ablösesumme gezahlt werden. Lediglich die laufende Pacht an das Stift.
Der Immobilienentwickler #1 errichtet ein Gartenhaus als Superädifikat auf dem Pachtgrundstück und verkauft dann das Pachtrecht samt Superädifikat an Immobilienentwickler #2 um €99.000.
Der Immobilienentwickler #2 ist ein alter Bekannter des Chorherrenstifts. Daher fällt es ihm auch nicht schwer, auf dem Pachtgrundstück einen Baurechtsvertrag für eine Wohnhausanlage mit dem Stift abzuschließen. Danach verkauft der Immobilienentwickler #2 das Baurecht um €360.000 weiter. Dieses Beispiel ist kein Einzelfall.
Alle Verträge werden von Marlene Krüger errichtet, die mit den Immobilienentwicklern vertraut ist Sie kennt daher die unglaubliche Wertsteigerung die da binnen kürzester Zeit stattfindet. Im Bankenbereich nennt man das Geldschöpfung.
Man denkt sich, dass das Chorherrenstift eine soziale Verantwortung hat. Anstatt dessen führt die Geschäftsgebarung des Stifts dazu, dass die Preise von Immobilien und somit auch die Kosten für das Wohnen explodieren. Das Stift und seine Anwälte lassen es zu, dass einige Immobilienentwickler im Umfeld des Stifts buchstäblich Geld schöpfen zu Lasten der letztendlichen Wohnungs- oder Hauskäufer. Eine künstliche Verteuerung von Wohnraum in Wien und Umgebung.
Für die freundliche Mithilfe der Mitarbeiter des Stifts und seiner Berater zahlen die Immobilienentwickler auch entsprechende Dankeschön-Prämien.
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