Der englische Shortseller Fraser Perring ist eine Legende in der Szene. Er hat mit seinen Berichten bereits das deutsche Fintech Wunder Wirecard zu Fall gebracht. Deren früherer CEO Markus Braun steht derzeit in München vor Gericht und muss sich gegen den Verdacht des Betrugs verantworten. 2022 hat Perring Unregelmäßigkeiten beim schwedischen Immobilienentwickler SBB von Ilijan Batljan aufgedeckt. Gestern hat S&P die SBB Aktien auf Junk Status herabgestuft und darauf hingewiesen, dass die Zinsen und Rückzahlungen für die hohen Verbindlichkeiten die Liquidität auffressen und existenzbedrohend sind.
In meinen Gesprächen mit Bankern und Immobilienexperten in Wien wird ein ähnliches Szenario gezeichnet. Die über zwei Jahrzehnte dauernde Phase mit niedrigen Zinsen, billigem Geld und stets steigenden Immobilienpreisen ist vorbei. Das Geschäftsmodell der Wiener Wilden wie René Benko, Klemens Hallmann und deren kleineren Kollegen, das auf diesen Rahmenbedingungen basierte, funktioniert unter den neuen Rahmebedingungen nicht mehr. Sie stecken jetzt in einer Falle mit hohen Zinsbelastungen die sich nicht mehr über steigende Immobilienpreise finanzieren lassen. Und landen konsequenterweise in einer Liquiditätskrise die auch durch Sauger nicht mehr aufgefangen werden kann.
In der Szene der Wiener Wilden zirkulieren daher derzeit Todeslisten mit den Namen der Immobilienspekulanten deren baldiges Ende erwartet wird. Die nächsten 18 Monate dürften eine schwierige Zeit werden für die Wiener Wilden.