Für Leser von Wiener Zocker kommt es vielleicht weniger überraschend, dass die Signa Gruppe von Rene Benko bei den Banken in schwieriges Fahrwasser geraten sein dürfte. Nachdem letzte Woche Berichte über Anpassungen alter Bilanzen der Signa Gruppe für erste Nervosität gesorgt hatten wurde über der deutschen FAZ berichtet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Banken erstmals nur zu einem Kreditnehmer prüfe – der Signa-Gruppe.
Angeblich soll ein Team von Bankenaufsehern – überwiegend mit Österreichern besetzt – europäische Banken prüfen die mit der Signa in Geschäftsbeziehung stehen. Das war heute morgens auch in den Nachrichten auf Ö3 zu hören. \”Das gab es noch nie\”, zitierte die FAZ einen langjährigen Bankvorstand, der anonym bleiben will.
Angeblich werden alle Banken, die Geschäftsbeziehungen zu Signa haben, in der Vorortprüfung einbezogen. In der Vergangenheit hatte die österreichische FMA ein Thema mit Benko und der Raiffeisenbank International (RBI). So wurde laut damaligen Medienberichten das Kreditrisiko der Signa bei der RBI als um das Neunfache überschritten gesehen.
In den Kommentaren zu einem diesbezüglichen Bericht im Standard finden sich dann auch viele negative Stellungnahmen und verweise zu weiterführenden Berichten. Alleine die Meldung, dass die EZB angeblich eine derartige Prüfung macht, wird Benko und die Signa Gruppe weiter unter Stress setzen. Da werden bald weitere Dominosteine fallen, so unsere Prognose.
Die bewusste Überfinanzierung von Krediten durch die Raiffeisen Gruppe soll in Österreich ja nicht wirklich unüblich sein. Zuletzt hat man das auch von der Raiffeisenbank Burgenland und der Raiffeisenbank Fehring auch gehört.