Wie wir heute im Gerichtsverfahren Immofinanz gehört haben, war die Constantia Privatbank die Managementgesellschaft für die börsennotierten Immobilien-Besitzgesellschaften Immofinanz und Immoeast. Diesbezüglich wurde heute vor Gericht ausgeführt:
Die Constantia Privatbank hat einen Management-Vertrag mit der Immofinanz und Immoeast abgeschlossen. Sie stellte die ganze Infrastruktur und die Mitarbeiter für die beiden Immo-Gesellschaften, im Gegenzug erhielt die Bank ein fixes Honorar – in Höhe von 0,6 Prozent des Immo-Vermögens bzw. 1 Prozent bei Neu-Akquisitionen (siehe Standard online oder Die Presse).
Im Vergleich dazu haben sich die Managementgesellschaften von ECO Business und conwert unter Friedrich Scheck und Günter Kerbler fürstlich bedient. Das liest sich im Börseprospekt der ECO aus dem Jahre 2005 wie folgt:
ECO Management erhält eine Transaktionsgebühr in der Höhe von 2% von jedem Liegenschaftserwerb, eine Transaktionsgebühr in der Höhe von 1,75% für jeden Liegenschaftsverkauf … sowie eine Managementgebühr in der Höhe von 0,75% … des zum vorangegangenen Quartalsende in der Bilanz ausgewiesenen buchmäßigen Anlagevermögens.“ Eine ähnliche Regelung besteht auch zwischen der börsennotierten conwert und ihrer Managementgesellschaft.
Zusammengefasst war der Immofinanzkonzern mit der Contantia Privatbank richtiggehend bescheiden bzw. eben ein billiger Bruder. Was hier zutage tritt beweist einmal mehr die Theorie, dass bei conwert und ECO Business hemmungslos abgezockt wurde. Die Transaktionsgebühren gleich doppelt so hoch auszulegen wie die vielfach größere Immofinanz ist schon mutig und definitiv sind dermaßen hohe Transaktionssätze nicht branchenüblich.
Das erklärt auch, warum das Vermögen des Günter Kerbler in etwa gleich hoch ist wie jenes des ehemaligen Immoinvest-Chefs und Aktionärs Karl Petrikovics.