Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich wieder die Zeit finde, auf Wienerzocker zu schreiben. Das letzte Mal war noch zu Zeiten der beiden Freunde Friedrich Scheck, des Günter Kerbler und deren Firmen ECO Business und Conwert und deren Mauscheleien. Es war die Zeit nach dem Zusammenbruch der weltweiten Immobilienblase und den Immobilienleichen wie der Immofinanz. In der Zwischenzeit wurden viele der damaligen Wiener Akteure wie Karl Petrikovics verurteilt und sitzen teilweise noch im Gefängnis. Der monströse BUWOG-Prozess mit Karl-Heinz Grasser, Peter Hochegger und Walter Meischberger hingegen läuft noch immer und wird uns wohl auch noch 2019 unterhalten. Nur am Rande bemerkt haben die ECO Business und Conwert dann irgendwie fusioniert und das neue Konstrukt wurde verkauft.
Heute gibt es andere Spieler am Wiener Immobilienmarkt aber die durchaus als schmutzig zu bezeichnenden Spielregeln haben sich nicht verändert. Der Wiener Immobilienmarkt ist in den Händen weniger Netzwerke und da wird auch im Zusammenspiel mit der Öffentlichen Hand noch immer fleißig geschmiert und betrogen. Ich wurde von den Betreibern der Wienerzocker gebeten, im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten wieder Recherchen anzustellen und über die Wiener Szene rund um Finanzen und Immobilien zu schreiben. Glücklicherweise bin ich noch immer bestens vernetzt mit meinen Wiener Freunden. Ich komme daher dem Ansinnen gerne nach und hoffe, dass meine Leser wieder ebensoviel Spaß haben wie ich am Schreiben. Für Hinweise bin ich im übrigen jederzeit dankbar. Bitte einfach per Email an mich oder als Kommentar unter meinen Beiträgen.
Ich werde in den nächsten Beiträgen ein wenig der Vergangenheit rund um die ÖBB-Immobilien und den damit zusammenhängenden Gerichtsverfahren und Korruptionsgerüchten widmen. Der ehemalige ÖBB-Chef Martin Huber spielt ja auch im derzeit laufenden Verfahren rund um die BUWOG und dem ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser eine prominente Rolle. Er gilt neben Willi Berner als einer der Belastungszeugen gegen Grasser. Darüber hinaus war er als ÖBB-Chef über eine Immobilien-Transaktion gestolpert und musste zurücktreten. Ein Strafverfahren wegen Betrug und Untreue wurde 2016 eingestellt (ausführlicher Bericht hier in der PRESSE zu lesen).
Ich werde in den nächsten Beiträgen ein wenig Nachlese zu den Immobilien- und Finanzskandalen der letzten 5 Jahre betreiben und dabei immer wieder die Brücke zur Gegenwart schlagen. Es sollte spannender Stoff den ich bestmöglich in vergnüglich lesbare und fakten-basierte Beiträge zu verpacken versuche.