Mit Übernahme von 70% der Anteile an der börsenotierten Kommunalen Wohnung AG (KWG) gegen Aktien und Bares wurde der frühere Haupteigentümer der KWG, die Familie des in Deutschland als Spekulant und Finanzjongleur bekannten Karl Ehlerding der drittgrößte Aktionär an der Conwert. Die Ehlerdings halten derzeit knapp unter 5% an der conwert.
Karl Ehlerding war einer der erfolgreichsten Firmenjäger Deutschlands, führte den Kurs seines Beteiligungsunternehmen WCM in ungeahnte Höhen (7 Mrd. Euro: Herbst 2000) und landete nach der Insolvenz der WCM mit privaten Schulden in Höhe von 680 Mio Euro gegenüber deutschen Banken ziemlich hart.
Das Geschäftsmodell der KWG entspricht der damaligen WCM in weiten Bereichen. Die KWG wirkt fast wie ein Epigone der WCM: diese entstand 1984 aus dem Börsenmantel der Würtembergischen Catunmanufaktur, kurz WCM. Ähnlich entstand die KWG 2006 aus dem Börsemantel der Carhago Biotech. Bei der WCM kaufte Ehlerding zunächst reihenweise sanierungsbedürftige kommunale Wohnungsgesellschaften auf. Und die KWG? „In unserem Fokus liegt die Übernahme kommunaler Wohnungsgesellschaften und Bestände“, heißt es jetzt bei der KWG und man könnte meinen, dass da über die WCM geschrieben wird. Missstände wie Renovierungsstau oder Leerstände sind auch bei der KWG kein Hindernis, im Gegenteil: Durch ihre Beseitigung lassen sich schnell Potenziale heben, bessere Mieteinnahmen und höhere Immobilienwerte erzielen\”.
Stavros Efremidis, seit 2007 Vorstand in der KWG verantwortet seit dem 20. Februar 2013 auch das operative deutsche Geschäft der conwert. Aufgrund der bisherigen Wortmeldungen kann man davon ausgehen, dass die Strategie der KWG nun unter der Marke und dem Dach der conwert weiterverfolgt wird. Er will mit der conwert in Deutschland Schnäppchen jagen und Kohle machen, wie er der Welt gegenüber erklärte.
Das Dienstleistungsgeschäft, das bis vor kurzem noch bei der conwert als die große Zukunft gesehen wurde, ist Schnee von gestern. Mit der abrupten Verabschiedung von Jürgen Kelber (auch zuständig für DWS) und des deutschen Regionalleiter Walter Leitner Ende 2012 ist die teuer erkaufte Strategie der Dienstleistungen schon wieder vorbei. Diese Kehrtwendung reflektiert auch die endgültige Abschreibung des Firmenwertes aus der Übernahme der Managementgesellschaften (gesamter bezahlter Kaufpreis im Jahre 2007: 216 Mio Euro) in Höhe von noch mehr als 114,8 Mio Euro im Jahresergebnis 2012.
Was mir dabei abgesehen von dem Umstand, dass die conwert jetzt mit Brief und Siegel in die Zockerei abdriftet, nicht gefällt ist;
- einerseits die verklausilierte Formulierung für die Abschreibung des Firmenwertes im Dienstleistungsbereich in der Adhoc Meldung zum Ergebnis 2012 : Das Verkaufsergebnis wird in der Zukunft signifikant sinken. Die Firmenwerte von conwert basieren jedoch im Wesentlichen auf dem zukünftigen Verkaufsergebnis. Mit der deutlichen Reduktion der Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich ergibt sich die Erfordernis von einmaligen Wertberichtigungen bei den conwert Firmenwerten in Höhe von 114,8 Mio € sowie bei den Kunden- und Managementbeziehungen in Höhe von 2,2 Mio €.: denn mit verminderten Verkaufsergebnissen hat die Abschreibung der 114,8 Mio Euro nichts zu tun und
- andererseits, weiß ich als Aktionär gerne, wer ein wesentlicher Mitaktionär ist und die Information das jetzt Karl Ehlerding in Bord ist, finde ich sehr interessant.
Der Conwert und ihren Aktionären dürfte jedenfalls eine spannende Zukunft bevorstehen. Ich freue mich definitiv schon auf die bevorstehende Hauptversammlung der conwert!
Pingback: Kapitalerhöhung conwert – halten die uns für Idioten? | Wiener Zocker
Ich habe keine Ahnung von der großen Finanzwelt. Ich kann nur sagen, der Conwert Konzern hat vielen Angestellten bei alt+kelber den Arbeitsplatz gekostet. Dann lese ich so was! Ich könnte kotzen!