Bekanntlich wird bei der conwert im Nachgang zur 2012 beschlossenen Kapitalherabsetzung im April 2013 eine Sonderdividende in Höhe von 15 Cent je Aktie ausgeschüttet. Wegen des hohen Verlustes fällt die ordentliche Dividende für die Aktionäre aus (siehe auch Bericht im Wirtschaftsblatt).
Die Sonderdividende wird in erster Linie die Hauptaktionäre rund um den Kärntner Baulöwen Hans-Peter Haselsteiner freuen. Hat er jetzt sein Aktienpaket an der conwert rechnerisch (fast) geschenkt bekommen?
An sein Aktienpaket ist Haselsteiner ohnehin zu erheblichen gegen Sacheinlagen gekommen. Er hat für seine Aktien also kein oder wenig Geld gezahlt, sondern mit Immobilien gezahlt. Waren diese auch für die riesigen Abschreibungen 2012 verantwortlich? Die Sonderdividende bekommt Herr Haselsteiner jetzt in allerdings in bar. Er erhält Geld obwohl er selber – im Gegensatz zu den Kleinaktionären – für viele seiner Aktien keines gezahlt hat. Das mag unter Umständen völlig in Ordnung sein, ist aber jedenfalls aus Sicht eines Kleinaktionärs hinterfragenswert. Das verlangt höchste Transparenz. Davon findet sich leider nichts im Geschäftsbericht. An dieser Stelle ein Dankeschön auch an unsere Informanten, die uns darauf hingewiesen haben. Es wäre schade, wenn unter Haselsteiner dieselben Methoden wie unter Kerbler herrschen würden.
Über die hohen Verluste aus den Abschreibungen 2012 berichtet die Welt. Das ist wohltuend, weil in Wien die Medien regelmäßig über die conwert schweigen – man zahlt ja genug Werbeschaltungen. Es gibt viele Fragen, die es zu klären gilt, bevor man die conwert guten Gewissens als deutscher Aktionär kaufen kann. Hier gilt es, in der bevorstehenden Hauptversammlung die richtigen Fragen zu stellen.
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